HNO-Themen: Nase

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  • Unsere Hals-Nasen-Ohren-Themen: Nasenspray-Sucht

    Es gibt nicht wenige Menschen, die das Gefühl haben, sie könnten auf Nasenspray nicht mehr verzichten. Sie befürchten, süchtig zu sein nach Nasenspray.


    Es stimmt schon: Nach längerer Anwendung stellt sich eine gewisse Abhängigkeit vom Nasenspray ein. Eine „Sucht“ im eigentlichen Sinne ist es aber nicht! Die Anwendung von Nasenspray wird nicht mit einem „euphorischen“ Gefühl (Gefühl der Hochstimmung) belohnt, sondern nur mit einer freien Nase. Auch führt das Absetzen von Nasenspray nicht zu gefährlichen körperlichen Entzugssymptomen (vegetativen Symptomen, Zittern, Kreislaufproblemen), sondern nur zu einer verstopften Nase.


    Aber eine verstopfte Nase ist nicht schön. Und sie ist schnell beseitigt: Mit Nasenspray!


    Was ist passiert, dass Nasenspray mich um immer neue Anwendungen „bittet“?


    Nasenspray hat als Medikament nur eine Wirkung mit begrenzter Dauer. Nasenspray wirkt nicht „ewig“. Nasenspray beseitigt keine anatomischen Atemhindernisse in der Nase. Nasenspray hat lediglich eine – zeitlich begrenzte – abschwellende Wirkung auf die Nasenschleimhaut.


    Die Größe des Naseninneren ist bekanntlich ziemlich unveränderlich (Veränderungen in beschränktem Maße sind zwar möglich, aber nur durch Operationen!). Das Naseninnere teilen sich die Nasenschleimhaut und die Atemluft. Wird die Nasenschleimhaut dünner, dann steht mehr Platz für die Atemluft zur Verfügung. So einfach ist das.


    „Irgendwann“ – nach etwa 8 Stunden – verschwindet die Wirkung des Nasensprays. Die bis dahin abgeschwollene Schleimhaut schwillt wieder an und der Platz für die Atemluft wird wieder kleiner. Wie weit schwillt die Nasenschleimhaut an? Bis zum „Startwert“, wie er sich unmittelbar vor der Nasensprayanwendung zeigte?


    Nein. Weit gefehlt!


    Die Schleimhaut schwillt stärker an als zuvor! Das kann bis zur vollständigen Atemluft-Blockade im Naseninneren führen. Und nicht nur das! Nicht nur die vollständige Undurchlässigkeit der Nase ist unangenehm! Die Schleimhaut würde sogar noch weiter anschwellen, wenn sie denn könnte und nicht durch die äußeren Nasenwände an einer weiteren Anschwellung gehindert würde. Dabei baut die Nasenschleimhaut einen gewissen Überdruck im Naseninneren auf und der ist sehr unangenehm!


    Die gute Nachricht ist: Auch ohne Nasenspray wird die Schleimhaut wieder dünner und erreicht letztendlich doch noch den Schwellungsgrad, den sie vor der Nasensprayanwendung hatte.


    Die schlechte Nachricht ist: Ohne Nasenspray dauert das länger als mit neuem Nasenspray.


    Aber es funktioniert! Das Verhalten der Nasenschleimhaut nach Nasensprayanwendung nennt man „Rebound-Effekt“. Es ist vergleichbar einer Kinderschaukel mit einem ziemlich verrostetem Lager. Man lenkt die – sich am tiefsten Punkt befindliche – Schaukel auf eine bestimmte Höhe aus („Abschwellphase“) und  hält sie eine bestimmte Zeit fest („Wirkungsdauer“). Dann muss man sie irgendwann („Ende der Wirkungsdauer“) wieder loslassen, und die Schaukel schwingt langsam (wegen des verrosteten Lagers) wieder zurück („Anschwellphase“). Aber trotz des verrosteten Lagers bleibt die Schaukel nicht abrupt im tiefsten Punkt („Startwert“) stehen, sondern schwingt langsam weiter durch zur anderen Seite („zusätzliche Anschwellphase“). Nachdem die Schaukel einen Endpunkt erreicht hat – natürlich auf viel niedrigerem Niveau als bei der Erstauslenkung – schwingt sie noch langsamer (wegen des niedrigeren Ausgangsniveaus und des immer noch verrosteten Lagers) wieder zurück, bis sie dann im tiefsten Punkt („Startwert“) zur Ruhe kommt.


    Was ich hier beschrieben habe, ist eine sogenannte „gedämpfte Schwingung“. Der Rebound-Effekt beim Nasenspray ist einer derartigen gedämpften Schwingung ähnlich.


    Wie kommt man denn jetzt in Kenntnis des Rebound-Effektes vom Nasenspray wieder los?


    Ganz klar: Wieder Nasenspray zu nehmen, ist keine gute Idee! Schließlich mache ich dann ja mit Nasenspray eine Schwellung weg, die ich ohne Nasenspray gar nicht hätte!


    Es hilft nichts: Man muss die Phase der „post-medikamentösen“ (die Phase nach dem Wirkungsende) Nasenblockade „irgendwie“ überwinden. Vielleicht hilft es etwas, wenn ich sage, dass diese Phase eine nur endliche Dauer hat und es ein Licht am Ende des Tunnels gibt.


    An dem Wörtchen „irgendwie“ haben Sie vielleicht erkannt, dass es noch Strategien gibt, wie man sich diese Phase zumindest ein wenig erleichtern kann.


    Man kann zum Beispiel die Nase feucht halten. Dazu eignen sich Meerwasser-Nasensprays und Nasenöl-Sprays. Keine Sorge: Das Wort „Spray“ zeigt ja nur an, wie die Flüssigkeit in die Nase gelangt. Der Rebound-Effekt ist nicht eine Eigenschaft des Flüssigkeitsnebels sondern eine Eigenschaft des abschwellenden Wirkstoffes (z. B. „Xylometazolin“) im Spray. Meerwassersprays und Nasenöle pflegen die Schleimhaut und lösen Verkrustungen, sodass die Nase ein wenig freier wird. Aber Meerwassersprays und Nasenölsprays haben natürlich keinen Rebound-Effekt!


    Eine weitere Strategie ist das „zweizeitige Absetzen“. Ja, Sie haben richtig gelesen: Ich meine „zweizeitig“ und nicht „zweiseitig“! Wir haben bekanntlich zwei Nasenlöcher – für jede Nasenseite ein eigenes Nasenloch. Und niemand verlangt, dass wir beide Nasenseiten „gleichzeitig“ entwöhnen müssen. Man kann das auch nacheinander – „zweizeitig“ eben – tun. Das zweizeitige Absetzen bedeutet, dass immer nur eine von beiden Nasenseiten zugeschwollen ist. Die andere Seite bleibt dann immer frei. Zu Beginn bleibt eine Seite frei, weil dort das Nasenspray einfach weiter angewendet wird, während es auf der anderen Seite schon abgesetzt ist. In der zweiten Phase bleibt die andere Seite frei, weil sie die „Ausschwingphase“ schon überwunden hat! Es ist klar, dass man beim zweizeitigen Absetzen die Seiten nicht wechseln darf! Also z. B. links absetzen und rechts weitersprühen. Immer nur rechts weitersprühen – nicht mal rechts, mal links (wie es schon vorgekommen ist)! Ist die linke Seite freigeworden, dann auch rechts kein Nasenspray mehr einsprühen. Nicht links wieder damit beginnen (wie es schon vorgekommen ist)!


    Wenn es mit diesen Strategien nicht gelingt, sich vom Nasenspray zu entwöhnen, dann sollte eine Vorstellung beim HNO-Arzt (gern auch bei uns) auf dem Programm stehen. Man muss dann gemeinsam nach den Ursachen der Nasenatmungsbehinderung suchen und diese gezielt behandeln. Wir Profis haben da einfach mehr Möglichkeiten als Sie …

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  • Unsere HNO-Themen: Nase spülen

    Die Nase läuft und läuft… Und dagegen soll eine Nasenspülung helfen? Warum soll eine Nasenspülung besser sein als das normale Schneuzen der Nase ins Taschentuch? Reicht nicht auch eine Inhalation? Oder das Einsprühen von Meerwasserspray? Wir machen es täglich: Naseputzen. Besonders, wenn wir einen Schnupfen haben, merken wir, wie sehr wir eine freie Nase und freie Atemwege zu schätzen wissen. Und ein beherztes Schneuzen befreit die Nase – mehr oder weniger – für längere oder kürzere Zeit… Was dabei passiert, ist ja wohl ganz klar: Die entzündete Nasenschleimhaut hat wieder einmal reichlich Schleim produziert – sie heißt ja auch „Schleimhaut“ – und diesen Schleim pusten wir nach vorn heraus ins Taschentuch. Nur manchmal wundern wir uns vielleicht, dass so eine kleine Nase so viel Schleim produziert… Wo kommt der ganze Schleim nur her?


    Aber so einfach ist es nicht: Es ist nicht nur die Nase selbst – die „Nasenhaupthöhle“ -, die eine Schleimhaut hat! Auch alle anderen Hohlräume im Kopf sind mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Diese anderen Hohlräume sind untereinander und mit der Nasenhaupthöhle durch offene Verbindungen „vernetzt“: Es sind die berühmten „Nasennebenhöhlen“ (NNH). Gut, dass wir Nasennebenhöhlen haben! Wären all diese Hohlräume mit kompaktem Knochen ausgefüllt und unser Schädel ein massiver Knochen – wir könnten ihn kaum tragen! Wir müssten Nackenmuskeln haben in der Größe unserer Oberschenkel! Die Evolution hat aber die knöchern leichteren Köpfe mit dem eingebauten NNH-System bevorzugt. Allerdings muss dieses Hohlraumsystem sauber gehalten werden (man kennt das ja von zu Hause…). Zu diesem Zweck wurde die Schleimhaut erfunden… besser gesagt: hat sich entwickelt. Die Schleimhaut produziert ständig kleine und kleinste Tröpfchen Schleim, die die Schleimhaut befeuchten und kleine Fremdkörper, wie zum Beispiel Schmutzpartikel, festkleben. Und zusätzlich hat die Schleimhaut noch einen Flimmerhaarbesatz, der den Schleim und den Schmutz nach außen abtransportiert. Dieser Prozess läuft kontinuierlich ab; aber weil es sich um sehr geringe Mengen handelt, merken wir es nicht. Wenn wir gesund sind, ist alles in Ordnung. Der Schleim aus den Kieferhöhlen wird sogar „bergauf“ transportiert! Der Ausgang der Kieferhöhle ist – anders als ein studierter Ingenieur es konstruiert hätte – nicht an der tiefsten Stelle, sondern relativ hoch im Bereich des mittleren Nasenganges gelegen.


    Solange wir gesund sind, merken wir von dem ständigen Selbstreinigungsmechanismus des NNH-Systems gar nichts. Es gibt aber zwei Gründe, warum das NNH-System manchmal vom Schleim überflutet wird: Erstens kann im Rahmen eines Atemwegsinfektes („Schnupfen“) die Schleimproduktion massiv erhöht sein und zweitens kann – z. B. durch das Altern der Schleimhaut – der Flimmerhaarbesatz abnehmen und damit auch die Reinigungskraft (die sogenannte „muko-ziliare Clearence“ – Namen sind nicht wichtig!) der Schleimhaut, was übrigens nicht nur die Schleimhaut des NNH-Systems betrifft, sondern auch die des Bronchialsystems!


    Außerdem liegt der Schleim der Nasennebenhöhlen nicht im „normalen“ Luftweg zwischen der Nasenspitze und dem letzten Lungenbläschen. Wenn man heftig Luft durch die Nase „schießt“, sollte die Luft dann doch eigentlich trocken und der Schleim in den NNH liegen bleiben! Aber nein: Wir alle haben die Erfahrung gemacht, dass man beim Naseputzen auch die Nasennebenhöhlen ausleeren kann! Es ist gerade so, als wenn man durch das tangentiale Vorbeiführen einer starken Luftströmung die Nasennebenhöhlen absaugen könnte! Es ist, als ob…? – Nein: Es ist tatsächlich!


    Das ist sie! Die Erklärung! Eine Strömung, die an einer Engstelle vorbeigeführt wird, erhöht an dieser Engstelle ihre Strömungsgeschwindigkeit – und sie senkt den Druck! Jeder würde intuitiv erwarten, dass der Druck an der Engstelle steigen würde – aber nein: er fällt! Es entsteht ein Sog! Diese physikalische Gesetzmäßigkeit wurde von Daniel Bernoulli (1700 – 1782) gefunden und in einem physikalischen Gesetz beschrieben, das seinen Namen trägt. Der „Bernoulli-Effekt“ hat eine große Bedeutung in der gesamten Aerodynamik. Es ist die Kraft, die das Flugzeug in der Luft hält! Der Auftrieb eines Flugzeugs entsteht an den Tragflächen durch die Ausnutzung des Bernoulli-Effektes!


    Und damit ist klar: Es ist der Bernoulli-Effekt, der die Nasennebenhöhlen beim Naseputzen leersaugt! Der ganze Schleim, der durch den Infekt in großer Menge im NNH-System produziert wird, wird beim Nasenputzen erst in die Nasenhaupthöhle hineingesaugt und dann mit Schwung… und so weiter…


    Der Bernoulli-Effekt funktioniert natürlich unabhängig von der Strömungsrichtung! Flugzeuge können nicht nur nach Westen fliegen… Sie können auch nach Osten fliegen!


    Und das Leersaugen der Nasennebenhöhlen funktioniert auch nicht nur beim Naseputzen! Es funktioniert auch beim „Nasehochziehen“! In jedem Fall kommt der Schleim aus den Nasennebenhöhlen heraus. Nur die „Endlagerstätte“ des Schleims ist unterschiedlich: Mal ist es das Taschentuch, mal der Magen…


    In jedem Fall ist es eine Entlastung für das NNH-System. Aus Sicht des NNH-Systems ist es also ziemlich irrelevant, ob wir die Nase putzen oder hochziehen! Der Schleim im NNH-System ist nicht nur infiziert  – er ist aus infektiös! Eine Entsorgung des Schleims ist beim Infekt sehr wichtig, da hierdurch die „Keimlast“ gesenkt und das Immunsystem entlastet wird.


    Aus „Sicht“ der Ohren sieht die Sache schon wieder anders aus! Beim Naseputzen entsteht ein Überdruck im Nasenrachenraum – und über die „Eustachische Röhre“ auch im Mittelohr. Und beim Hochziehen der Nase entsteht ein Unterdruck im Nasenrachenraum – und über die Eustachische Röhre auch im Mittelohr. Ein Überdruck ist nicht schlimm: Wenn Luft im Mittelohr ist, ist dort wenigstens kein Wasser, kein Erguss, kein Eiter. Und das Hörvermögen bleibt gut. Ein Unterdruck hingegen ist gar nicht gut: Der Unterdruck im Mittelohr saugt erst das Trommelfell an, dann später noch Wasser (Körperwasser! Kein Badewasser! In einer Brandblase ist auch Körperwasser und kein Badewasser!) – „Paukenerguss“ – und bei bakterieller Besiedlung auch Eiter! Nicht nur, dass Unterdrucke in den Mittelohren zur Hörminderung führen: Sie bergen auch ein hohes Risiko einer Mittelohrentzündung in sich! – Und aus Sicht unserer lieben Mitmenschen gilt das Nasehochziehen eher als „unfein“…


    Wie bekommen wir denn jetzt den Übergang hin zur Nasenspülung? Was hat das Spülen der Nase mit dem Naseputzen zu tun? Nun, ganz einfach: Alles!


    Die Strömung für den Bernoulli-Effekt wird lediglich im Wasser – dem Spülwasser – erzeugt und nicht in der Luft. Und weil Wasser eine höhere Dichte hat als Luft, ist die Sogkraft bei einer Nasenspülung mit Wasser stärker als beim Naseputzen mit Luft. Mit einer „Wasserstrahlpumpe“ kann man kräftiger absaugen als mit einer „Luftstrahlpumpe“. Und jetzt verstehen wir auch, warum U-Boote kürzere und kleinere „Flügel“ benötigen als Flugzeuge…


    Ein einfaches „Schnüffeln“ von Wasser am Waschbecken aus der hohlen Hand erzeugt hingegen keine Strömung! Die Nase wird lediglich von innen nass gemacht! Ein wirklicher Reinigungseffekt ist damit nicht verbunden!


    Unsere Nase hat immer die gleiche innere Form; die „Flügel“ bleiben gleich groß. Da saugt das Wasser also viel besser ab als die Luft. Wie wir oben schon gesehen haben, ist die effektvolle Entleerung der Nase wichtig, weil dadurch die Keimlast für das körpereigene Abwehrsystem gesenkt wird. Und dabei ist es dem Körper herzlich egal, ob die Keime durch Antibiotika abgetötet werden oder ob sie von sanfter Hand und hartem Strahl in den Abfluss befördert werden! Weg ist weg! Nasenspülungen sind effektvolle Therapiemaßnahmen! 


    Der Rest ist jetzt einfach und schnell erzählt. Das Spülwasser für die Nasenspülungen darf natürlich nicht salzfrei sein! Unser Körperwasser enthält nämlich Salz in der Konzentration von Meerwasser: Schließlich sind unsere Vorfahren noch Meeresbewohner gewesen. Da ist ein Überleben nur möglich, wenn die Salzkonzentration innen im Körper ziemlich exakt der Salzkonzentration außerhalb des Körpers entspricht! Salz zieht bekanntlich Wasser an. Und wenn zu beiden Seiten einer Membran (in diesem Fall der Nasenschleimhaut) eine unterschiedliche Salzkonzentration vorliegt, dann wird die Schleimhaut durch die Wasseranziehungskraft des Salzes asymmetrisch belastet: Es treten „osmotische Kräfte“ auf. Das kann einem dann schon mal die Feuchtigkeit in die Augen treiben! Also: eine zu hohe Salzkonzentration im Nasenspülwasser schmerzt. Aber ein zu geringe Salzkonzentration schmerzt auch! Im ersten Fall wird der Schleimhaut Wasser entzogen, im zweiten Fall quillt die Schleimhaut auf. Die Salzkonzentration in unserem Körperwasser liegt (es gibt Ausnahmen) bei 0,9 %. In 100 ml Wasser sollten 0,9 g Salz gelöst werden. In einem Liter entspricht das 9 g und in einem viertel Liter (die Nasenduschen haben ein Füllvolumen von 250 ml) 2,25 g. Diese Menge Kochsalz gibt es – gereinigt, genau abgewogen und einzeln verpackt – als Nasenspülsalz in Apotheken und Drogerien käuflich zu erwerben. Wenn man allerdings eine genaue Waage hat…


    Es empfiehlt sich auch, etwa 10 Minuten vor einer geplanten Nasenspülung – jedenfalls gilt das für den Fall eines Atemwegsinfektes – die Schleimhäute medikamentös mit Nasenspray abzuschwellen! Durch die Abschwellung erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit des Spülwassers in der Nase und damit die Reinigungskraft. Und außerdem werden die Abflüsse aus dem NNH-System weit geöffnet, sodass  der Schleim aus dem NNH-System überhaupt erst abfließen kann!


    Bei Infekten ist es wichtig, dass die Nasenschleimhäute feucht gehalten werden. Für die „Feuchtigkeit“ sollte man eine „physiologische Kochsalzlösung“ verwenden – das ist eine Kochsalzlösung mit einer Konzentration von 0,9 %. Auch Meerwasser ist geeignet. Die Verneblung muss mit einem Inhaliergerät erfolgen. Verdampfen der Kochsalzlösung hilft natürlich nicht weiter, denn das Salz gelangt ja bekanntlich nicht in die Dampfphase, sondern verbleibt im Siedetopf. Diese Methode wird ja seit Jahrhunderten zur Salzgewinnung verwendet! In jeder Saline wird das Wasser verdampft und damit die Salzkonzentration im zurückbleibenden Wasser erhöht und das Salz quasi eingedickt. Zum Inhalieren mit Salz eignet sich eine Verdampfung also definitiv nicht!


     Bei einer Inhalation von Kochsalzlösung oder dem Einsprühen von Meerwasser-Nasenspray wird die Schleimhaut also befeuchtet und auch erwärmt. Das kann die Nasenspülung natürlich auch! Auch bei der Nasenspülung gelangt warmes Salzwasser in die Nase. Aber die Nasenspülung kann noch mehr: Sie kann noch absaugen! Und darin liegt der große Vorteil!

     

    Wie oft soll man die Nase spülen?


    Da gibt es keine Regel. Wenn man einen Infekt hat, darf man – und sollte man! – immer dann die Nase spülen, wenn man das Bedürfnis hat, die Nase wieder frei zu bekommen. Bei Infekten und nach Nasenoperationen sollte man ruhig 4 bis 5 mal täglich die Nase ausspülen. Andererseits, wenn man gesund ist, muss man die Nase nicht ausspülen. Man darf sich auch in diesem Fall wieder voll und ganz auf sein Körpergefühl verlassen

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